Esperanto

Die von Ludwik Lejzer Zamenhof entwickelte Weltsprache Esperanto kann durchaus im Kontext der Lebensreform-Bewegung als Versuch einer Sprachreform und im Rahmen der Friedensbewegung verstanden werden.

In Deutschland wurde Esperanto in jüdischen Kreisen insbesondere von Nathan Chavkin vertreten.

Esperanto in der jüdischen Presse

Der wahrscheinlich erste Hinweis auf Esperanto in der jüdischen Presse erschien Anfang 1888 in den Populär-wissenschaftlichen Monatsblättern zur Belehrung über das Judenthum für Gebildete aller Konfessionen:

Ein jüdischer Arzt in Warschau, mit Pseudonym Dr. Esperanto, hat eine von ihm erfundene neue Weltsprache durch eine Brochüre eingeführt, die in den Kreisen der Intelligenz großes Aufsehen erregt. Sie soll vor dem Volapück den Vorzug größerer Leichtigkeit zum Erlernen haben.1

1935 richtete der Reichs- und preussische Erziehungsminister an die Unterrichtsverwaltungen der Länder einen Erlass, in dem verfügt wurde, daß von jeder Förderung eines Unterrichts in Welthilfssprachen wie Esperanto abzusehen sei. Dazu wurde erklärt, dass Esperanto den ostjüdischen Augenarzt Lazarus Ludwig Zamenhof zum Verfasser gehabt habe, und dass sein Esperanto sich insbesondere der Förderung durch den internationalen Marxismus und das Weltjudentum erfreue.2

Esperanto in der Schweiz

Der Grütlianer hatte eine „Esperanto-Ecke“.

Seit 1906 fanden verschiedene Esperanto-Kongresse in der Schweiz statt:

1906 in Genf.

1913 in Bern.

1939 in Bern (31. Weltkongress).

1947 in Bern.

Links

  • Esperanto, Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia.
  1. Populär-wissenschaftliche Monatsblätter zur Belehrung über das Judenthum für Gebildete aller Konfessionen (Frankfurt a. M.), 8. Jahrg., 1. Januar 1888, Nr. 1, S. 21 (Online). []
  2. Vgl. Jüdische Rundschau, 40. Jahrg., 14. Juni 1936, Nr. 48, S. 6 (Online). []