Leopold Schwarz

Der Journalist und Dichter Leopold Schwarz (geb. 5. August 1858 in Koritschan, Mähren, heute: Tschechien, gest. 20. Mai 1926 in Brünn) war ein Vorreiter und später eine zentrale Persönlichkeit der Lebensreform in einem jüdischen Umfeld.

Nach dem Gymnasium in Kremsier und Brünn studierte Schwarz an den Universitäten von Wien und Leipzig Philosophie und Literatur.

1882 war er ein halbes Jahr Redakteur des Karlsbader Fremdenblattes.1 Danach oder spätestens seit 1883 gab er in Brünn die Zeitung Menschenrechte! heraus, die in einer Anzeige „als einziges socialpolitisches Blatt für den gesammten arbeitenden Mittelstand (Gewerbe-, Bauern und Beamtenstand)“ beworben wird.2

Ab 1886 lebte Schwarz als Buchhändler in Dresden.

Seit den 1890er Jahren machte er sich als Vortragsredner einen Namen.

Aufenthalt in der Schweiz

Von 1888 bis 1895 lebte Schwarz in Zürich, wo er im Stadtteil Hottingen wohnte.

1890 gründete er die Firma Leopold Schwarz für den Handel mit Nährmitteln und Haushaltgegenständen.3

1894 wurde er zusammen mit J. Stäheli Redaktor der neugegründeten Schweizerischen Hausblätter, einer „Wochenschrift für natürliche Gesundheits- und Krankenpflege, gesunde Erziehung, praktische Hauswirtschaft, Wohlstand und Familienglück“ war.

Bekämpfung der Vivisektion

Brünn

1895 liess Schwarz sich in Brünn (heute Brno) nieder. Dort führte eine Buchhandlung und gab 1895 das Brünner Theater-Blatt heraus. Zudem war er im Vorstand der Jüdischen Toynbeehalle und Obmann des Daniel-Bundes in Brünn.4

„Neu-Essäertum und Zionismus“ (1905)

Schwarz starb am 20. Mai 1926 in Brünn.

Veröffentlichungen

Gedichte von Leopold Schwarz

Vorträge von Leopold Schwarz

Monografien

  • Das Heil der Menschheit.
  • Görzer Lieder, 1887.
  • Zur Judenfrage, Brünn, Selbstverlag 1897. Die Veröffentlichung enthält die drei Aufsätze „Börne und die Judenfrage“, „Eine Osterbetrachtung“ und „Ein Wort zum Judenstaat“.
  • Fräulein Schopenhauer oder: Sieg der Liebe und des Vegetarismus, 1907.
  • Der Weg zum Heil. Neue Beiträge zur Gesellschafts- und Selbstreform, 2. erweiterte Aufl., 1908.
  • Buch der Leiden. Trost- und Trutzgedichte eines Kämpfers, 1911.
  • Daniel. Musikdramatext in 1 Akt, Brünn 1911.
  • Die ‚wissenschaftliche Tierfolter‘ oder Vivisektion vom rein menschlichen Standpunkte und im Zusammenhange mit der sozialen Frage betrachtet, Bamberg [1894 oder 1895]. Digitalisat

Veröffentlichungen in Periodika

  • „Ein neueste Stimme zur Judenfrage“, in: Dr. Bloch’s Oesterreichische Wochenschrift, 13. Jahrg., 27. März 1896, Nr. 13, S. 252-252. Online
  • „Ein Oesterreichisches Muster-Sanatorium“, in: Fremdenblatt (Karlsbad), 18. Jahrg., 19. Juni 1898, Nr. 8, S. 3. Online
  • „Der Vegetarismus als sittlicher Forderung“, in:
  • „Die heilige Schrift“, in: Jüdische Volkszeitung, 10. Jahrg., 1. Dezember 1909, Nr. 36, S. 9. Online
  • „Daniel. Musikdramatext in einem Akt“, in: Jüdische Volksstimme, 12. Jahrg., 28. April 1911, Nr. 16, S. 9-10. Online
  • „Ein Ausspruch Gottfried Keller’s“, in: Dr. Bloch’s Oesterreichische Wochenschrift, 21. Jahrg., 27. Mai 1904, Nr. 22, S. 350. Online
  • „Neu-Essäertum und Zionismus“, in: Die Stimme der Wahrheit. Jahrbuch für wissenschaftlichen Zionismus, 1. Jahrg., Würzburg 1905, S. 234-259. Online
  • Obst für alle!, Brünner Tagblatt, 1922.
  • „Ein Besuch bei Gottfried Keller“, in: Neues Wiener Journal, 32. Jahrg., 14. September 1924, Nr. 11071, S. 16. Online

Literatur

  • Adolf Hinrichsen, Das literarische Deutschland, Berlin und Rostock 1887, S. 593. Online
  • Max Grünfeld, „Ein Buch des idealismus“, in: Die Wahrheit, 25. September 1908, Nr. 38, S. 4-5. Online
  • Franz Brümmer, „Leopold Schwarz“, in:  Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Bd. 6., 6. Aufl. Leipzig 1913, S. 373. Online
  • 60. Geburtstag

  • „Schriftsteller Leopold Schwarz gestorben“, in: Die Wahrheit, 42. Jahrg., 25. Juni 1926, Nr. 27, S. 12. Online

Dokumente

Vivisektion, Kneipp-Blätter (Donauwörth), 18. April 1895.

Links

  • Leopold Schwarz, Eintrag von E. Lebensaft in Österreichisches Biographisches Lexikon.
  1. Vgl. Hinweise  und Znaimer Wochenblatt, 33. Jahrg., 9. September 1882, Nr. 37, S. 4 (Online). []
  2. Vgl. Kikeriki, 23. Jahrg., 25. Februar 1883, Nr. 16, Beilage. (Online). []
  3. Vgl. Schweizerisches Handelsamtsblatt, 8. Jahrg., 1. April 1890, Nr. 45, S. 259, Online. []
  4. Vgl. beispielsweise Jüdische Toynbee-Halle im Portal Digitale Topographie der multikulturellen Bukowina. []