Hoch Oesterreich!
(Zum 18. August)
Von Oesterreich ein hohes Lied,
Ihr Brüder, laßt uns singen:
Verbannt sei, was uns feindlich schied,
Ein Band soll uns umschlingen.
Empor die Hand zum heil’gen Eid:
Wir steh’n zusamm‘ in Freud und Leid!
Fest halten wir an Oesterreich,
Dem Reiche voll von Ehren;
Nicht fürchten wir den Feindesstreich,
Wir wollen uns schon wehren.
Drum schwören wir den heil’gen Eid:
Wir steh’n zusamm“ in Freud und Leid!
Lieb‘ Oesterreich, lieb‘ Vaterland,
Nun müssen wir gesunden:
Wir reichen uns die Bruderhand,
Statt selbst uns zu verwunden.
Geschworen ist der heil’ge Eid:
Wir steh’n zusamm‘ in Freud und Leid!
Auch Ungarns reiche Völkerschar
Steht treu im festen Bunde,
Vereint hat alle uns fürwahr
Die schwere Schicksalsstunde.
So schwuren wir den heil’gen Eid:
Wir steh’n zusamm‘ in Freud und Leid!
Von Oest’reich-Ungarn dieses Lied,
Ihr Brüder, laßt uns singen:
Verbannt sei, was uns feindlich schied.
Ein Band soll uns umschlingen.
In Ehren bleib‘ der heil’ge Eid:
Wir steh’n zusamm“ in Freud und Leid!
Brünn, Anfang August 1914. Leopold Schwarz.
Literarische Beilage zur Tiroler Soldaten-Zeitung, 25. August 1915, S. 3. Online