Österreichisches Fahnenlied

Österreichisches Fahnenlied

Laßt die Fahnen flatternd wehen,
Laßt sie leuchten stolz und hell,
Klar soll alle Welt nun sehen
Oest’reichs starken Lebensquell!

Altersschwach und halbverfallen-
Schien den Feinden Oesterreich,
Doch des Doppelaares Krallen
Wehrten schnödem Feindesstreich!

Kraftvoll schloß sich fest zusammen
Oest’reichs große Völkerschar,
Und aus hellen, hohen Flammen
Hob sich nun der alte Aar!

Fest und treu, in engstem Bunde
Schloß das Deutsche Reich sich an.
Und so fand die Schicksalsstunde
Hier und dort den rechten Mann!

Einer halben Welt voll Waffen
Trotzen Deutschland-Oesterreich;
Ungarn auch kennt kein Erschlaffen,
Schlägt den Feinden Streich auf Streich!

Oest’reich-Ungarn, eng umschlungen.
Zeigt von neuem seine Macht;
Völlig ist dem Feind mißlungen
All sein Werk der Niedertracht!

Ja, von neuem ist erstanden
Unser altes Oesterreich!
Feindestücke ward zu Schanden,
Ja, der Feind ward schreckensbleich!

Laßt die Fahnen flatternd wehen,
Laßt sie leuchten stolz und hell,
Klar soll alle Welt nun sehen
Oest’reichs starken Lebensquell!

Brünn, August 1915. Leopold Schwarz.

Literarische Beilage zur Tiroler Soldaten-Zeitung, 15. September 1915, S. 3-4. Online